Wussten Sie, dass maximal 40% der Auftritte einer Tour in Deutschland stattfinden dürfen, um für eine internationale Förderung durch die Initiative Musik gGmbH infrage zu kommen? Diese Organisation spielt eine starke Rolle bei der Förderung der Musikbranche und unterstützt Musiker:innen vielfältig auf nationaler und internationaler Ebene. Die Initiative Musik gGmbH versucht vor allem, die musikalische Vielfalt und deutsche Musikkultur zu stärken und setzt sich intensiv für die FLINTA*-Community ein, um bis 2029 50% der geförderten Künstler:innen aus unterrepräsentierten Gruppen zu rekrutieren.
Wichtige Erkenntnisse
- Mindestens 60% der Auftrittstermine einer Tour müssen in Deutschland stattfinden.
- Bis zu 60% der Gesamtausgaben können bei Projekten mit einer Summe von 10.000 EUR gefördert werden.
- Förderleistungen pro Projekt sind jährlich auf 30.000 EUR beschränkt.
- Die Initiative Musik strebt bis 2029 an, mindestens 50% FLINTA*-Künstler:innen zu unterstützen.
- Projekte mit Fördersummen unter 6.000 EUR werden in der Regel nicht berücksichtigt.
Was ist die Initiative Musik gGmbH?
Die Initiative Musik gGmbH ist der zentrale Ansprechpartner für Fördermittel in der deutschen Musikwirtschaft und spielt eine wesentliche Rolle in der Musikkultur Förderung. Seit ihrer Gründung im Oktober 2007 unterstützt sie in 48 Förderrunden über 1.500 Musiker und Bands bis Februar 2020. Die Förderung konzentriert sich auf verschiedene Bereiche wie Künstlerexport, Live-Musikförderung und Infrastrukturförderung.
Mit einer jährlichen Finanzierung von 16 Millionen Euro durch die Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und weiteren Beiträgen von GVL und GEMA, die jeweils 500.000 Euro pro Jahr beitragen, konnte die Initiative Musik gGmbH zahlreiche Projekte realisieren. Dazu gehören Förderprogramme wie APPLAUS, Deutscher Jazzpreis, POLYTON sowie internationale Initiativen wie WUNDERBAR und GERMAN HAUS. Diese Programme unterstützen die musikalische Vielfalt und fördern die Professionalisierung der Musikszene in Deutschland. So werden pro Förderrunde zwischen 20 und 60 Künstler mit Beträgen von 10.000 bis 30.000 Euro unterstützt, wobei eine Eigenbeteiligung von mindestens 60% erforderlich ist.
Die Initiative Musik gGmbH arbeitet dabei mit internationalen Netzwerken wie ETEP und EMEE zusammen und beteiligt sich an Themenreisen im Auftrag des Auswärtigen Amtes. Seit 2010 gibt es zudem eine Kurztourförderung, die Musiker und Bands bei besonderen Auftritten im Ausland unterstützt. Insgesamt beschäftigt die Initiative Musik gGmbH zwischen 51 und 100 Mitarbeiter und bietet flexible Home-Office Regelungen sowie Workshops und Veranstaltungsbesuche an, um die Weiterbildung der Mitarbeiter zu fördern.
Anhand verschiedener Förderprogramme wie Digi-Invest, TE-SA und Live 100 werden insbesondere Livemusikclubs und Musikunternehmen unterstützt. Die Initiative Musik gGmbH stellt pro Jahr 2 Millionen Euro zur Förderung von Projekten zur Verfügung und beteiligt sich mit maximal 40% an den anfallenden Kosten. Für einzelne Projekte können Summen von 10.000 bis 30.000 Euro abgerufen werden, wobei im Verlauf eines Jahres bis zu 60.000 Euro als Künstlerförderung verteilt werden können. Zudem kann die Infrastrukturförderung bis zu 100.000 Euro pro Jahr betragen.
Förderprogramme der Initiative Musik gGmbH
Die Förderprogramme der Initiative Musik gGmbH sind umfassend und vielfältig. Es gibt spezielle Programme wie die Künstler:innenförderung, Infrastrukturförderung, Livemusikförderung, Export Förderprogramme und das zentrale Programm Neustart Kultur. Diese Programme zielen darauf ab, die deutsche Musiklandschaft zu stärken und nachhaltige Rahmenbedingungen für Musiker:innen und die gesamte Branche zu schaffen.
Das Programm Live 500 nutzt ein qualifiziertes Windhundverfahren. Hierbei werden vollständig und fristgerecht eingereichte Anträge in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet, sofern Fördermittel verfügbar sind. Diese Antragsphasen variieren jedoch je nach Programm. Zum Beispiel akzeptieren die Export Förderprogramme fortlaufend Anträge, allerdings müssen bestimmte Fristen beachtet werden.
Die Entscheidung über die Förderanträge trifft eine Fachjury, die individuell und in nichtöffentlichen Sitzungen bewertet. Besonders die Künstler:innenförderung legt großen Wert auf eine gründliche und unabhängige Bewertung. Bei einer Zusage erfolgt die Mitteilung per E-Mail und die Projektumsetzung kann sofort nach dem frühestmöglichen Projektbeginn starten.
Ein wesentlicher Bestandteil der Musikprojekte Unterstützung durch die Initiative Musik gGmbH ist der Verwendungsnachweis. Dieser setzt sich aus einem Sachbericht über die Projektumsetzung und einer detaillierten Abrechnung der Ausgaben im Vergleich zur ursprünglichen Budgetplanung zusammen. Zudem basieren alle Förderungen auf den Allgemeinen Förderbedingungen und den entsprechenden Fördergrundsätzen gemäß § 44 BHO.
Mit dem Rettungs- und Zukunftsprogramm Neustart Kultur hat die Initiative Musik gGmbH seit 2020 erhebliche zusätzliche Mittel bereitgestellt, um der von der Corona-Pandemie stark betroffenen Livemusikbranche zu helfen. Dieses Förderprogramm Musik ermöglicht nicht nur Musikproduktionen und Veröffentlichungen, sondern unterstützt auch Konzerttourneen und den Aufbau nachhaltiger Netzwerke und Infrastrukturen in der deutschen Musiklandschaft.
- Finanzielle Zuschüsse für internationale Aktivitäten von Musiker:innen und Bands
- Unterstützung für Livemusikspielstätten, Veranstalter:innen und Musikfestivals
- Entwicklung von Netzwerken und Infrastruktur in der Musikbranche
Förderbedingungen und Antragsverfahren
Um eine Förderung durch die Initiative Musik gGmbH zu erhalten, müssen Interessenten einen förmlichen Online-Antrag während der festgelegten Antragsphasen stellen. Die Organisation bietet dazu eine umfassende Beratung und digitale Informationsveranstaltungen an, um Antragstellern die notwendigen Informationen bereitzustellen. Die Förderbedingungen variieren je nach Förderprogramm wie Künstler:innenförderung, Infrastrukturförderung und Livemusikförderung.
Besonders bei der Antragstellung im Programm Live 500 gilt derzeit ein qualifiziertes Windhundverfahren, bei dem die Anträge in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet werden, solange Fördermittel verfügbar sind. Erfolgreiche Anträge enden mit einem Fördervertrag, und die Entscheidungen darüber werden per E-Mail mitgeteilt. Die Antragsverfahren für Export Förderprogramme sind kontinuierlich möglich, unter Beachtung der festgelegten Fristen.
Finanzielle Unterstützung wird für Musikproduktionen, Veröffentlichungen und Konzerttourneen für Musiker:innen in verschiedenen Musikrichtungen wie Rock, Pop, Jazz, Hip-Hop und elektronische Musik angeboten. Infrastrukturprojekte erhalten Förderung, um Netzwerke und nachhaltige Rahmenbedingungen für Künstler:innen und die deutsche Popularmusik zu schaffen. Die Livemusikförderung unterstützt Livemusikspielstätten, Veranstalter und Musikfestivals, um die deutsche Musiklandschaft zu fördern.
Das von der Bundesregierung initiierte Neustart Kultur-Programm unterstützt seit 2020 den Kultur- und Medienbereich mit zusätzlichen Mitteln, wobei die Initiative Musik speziell für die durch die Pandemie betroffene Livemusikbranche zuständig ist. Für 2024 gibt es spezifische Termine für die Einreichung von Anträgen sowie definierte Projektlaufzeiten.
Antragstellende Künstler:innen müssen bestimmte Kriterien an Professionalität erfüllen, und die Antragsberechtigung für Unternehmen in der Musikwirtschaft ist präzise definiert. Nachwuchskünstler:innen ohne vorhandenes Netzwerk können unter bestimmten Bedingungen gefördert werden. Anträge können individuell oder gemeinsam mit Unternehmen der Musikwirtschaft eingereicht werden.
Die Einreichung von Anträgen erfolgt für eine begrenzte Anzahl von Förderungen und es gibt detaillierte Vorgaben zur Hilfe bei der Online-Antragstellung. Genehmigte Projekte können zu einem bestimmten Zeitpunkt beginnen. Zudem werden technische Unterstützungsservices im Förderportal bereitgestellt, und es gibt festgelegte Anforderungen an die Dokumente und Dateiformate bei der Einreichung. Es müssen klare Richtlinien und Vertragsvereinbarungen eingehalten und die Abrechnung von Kosten, Honoraren und Eigenleistungen transparent dargelegt werden.
Erfolgsgeschichten und bekannte Projekte
Die Initiative Musik gGmbH hat in den letzten Jahren zahlreiche Erfolgsgeschichten Musik durch ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht. Viele geförderte Musikprojekte haben nicht nur national, sondern auch international großen Erfolg verzeichnet.
Ein hervorragendes Beispiel ist Lisa Morgenstern, die durch die Unterstützung der Initiative Musik auf internationalen Bühnen wie South by Southwest auftreten konnte. Adam Wendler erreichte mit der Förderung über 1,5 Millionen Streams auf Spotify und erlebte so einen digitalen Durchbruch. Solche Erfolgsgeschichten Musik verdeutlichen den positiven Einfluss der Initiative auf die Karriere der Künstler.
Zimmer90, eine Elektro-Indiepop-Band, spielte nach ihrem TikTok-Erfolg im Jahr 2023 eine ausverkaufte Europa-Tour. Diese bekannten Musikprojekte zeigen die immense Reichweite und den Einfluss der Förderung. Fast die Hälfte der 15 ausgewählten Nachwuchskünstler:innen in der Hotlist „New Music 2024“ sind ebenfalls geförderte Musikprojekte der Initiative Musik.
Der Deutsche Jazzpreis hat im April mehrere Preise an Künstler:innen und Projekte vergeben, die ihre ersten Produktionen dank der Unterstützung durch die Initiative Musik umsetzen konnten. Auch bei den 1LIVE Krone Awards waren geförderte Künstler:innen prominent vertreten und konnten in verschiedenen Kategorien gewinnen oder nominiert werden.
Sorvina überzeugte die Jury der LISTEN TO BERLIN Awards in der Kategorie „Künstler:innenpreis“. Diese Erfolgsgeschichten und bekannten Musikprojekte verdeutlichen die Bedeutung der Initiative Musik und deren Beitrag zur deutschen Musikszene.
Im Förderjahr 2024 wurden insgesamt 533 Musikprojekte aus verschiedenen Genres der Popularmusik und des Jazz mit einem Gesamtfördervolumen von 4,9 Millionen Euro unterstützt. Die weitere Förderung zielt darauf ab, Künstler:innen zu helfen, ihre Fanbase und Reichweite auszubauen. Anträge für die nächste Förderrunde können ab dem 19. Juni 2024 eingereicht werden.
Initiative Musik gGmbH und die deutsche Musikkultur
Die Initiative Musik gGmbH spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der deutschen Musikkultur. Durch die gezielte Unterstützung vielfältiger Musikstile und -projekte trägt sie maßgeblich zur kulturellen Bereicherung und zur internationalen Wahrnehmung der Musikbranche Deutschland bei.
Maximal können regionale Infrastrukturprojekte mit bis zu 75% der Gesamtausgaben pro Projekt gefördert werden. Dabei müssen mindestens 25% der Kosten durch Eigenmittel und Drittmittel gedeckt sein. Bundesweite Infrastrukturprojekte können ebenfalls mit 75% der Gesamtausgaben gefördert werden, jedoch mit einem Eigenanteil von mindestens 25%.
Wichtig ist, dass keine Einzelperson oder Unternehmen mehr als 150,000 EUR Fördermittel pro Jahr erhalten darf. Projekte unter 10,000 EUR erhalten in der Regel keine Berücksichtigung. Die Auszahlung der Fördermittel erfolgt in Raten: 90% zu Beginn und die restlichen 10% nach abschließender Prüfung. Der Förderzeitraum beträgt in der Regel bis zu 12 Monate.
Besonders zu erwähnen ist, dass die Initiative Musik gGmbH anstrebt, bis 2029 mindestens 50 Prozent FLINTA* Künstler:innen zu unterstützen. Dabei wird die Förderung von Diversität und Inklusion in der Musiklandschaft großgeschrieben. Dies zeigt sich auch in Projekten wie der Zusammenarbeit mit dem Female* Producer Collective, die Mentoring-Programme, Songwriting Camps und Q&A-Sessions umfasst.
Ein weiteres Beispiel ist das Förderprogramm „Live 500“, das um eine Diversitätsquote erweitert wurde. Diese sieht vor, dass 30 Prozent der Künstler:innen bei Livemusikveranstaltungen unterrepräsentierte Personengruppen repräsentieren müssen. Außerdem ruft die Initiative Musik anlässlich des 8. März 2024 eine „FLINTA* Woche“ aus, um die Sichtbarkeit und Wertschätzung von Frauen, Lesben, inter*, nicht-binären, trans*- und agender Personen in der Musikbranche Deutschland zu erhöhen.
Fazit
Zusammenfassend leistet die Initiative Musik gGmbH einen unverzichtbaren Beitrag zur Förderung und Entwicklung der deutschen Musikbranche. Ihre umfangreichen Förderprogramme stärken die künstlerische und wirtschaftliche Seite der Musikwirtschaft und tragen erheblich zur Vielfalt der deutschen Musikkultur bei. Diese Initiative fördert Musikkultur nicht nur in großen Städten wie Berlin und Hamburg, sondern bundesweit, und setzt damit wichtige Impulse für die gesamte Branche.
Die Analyse der vergangenen vier Jahre zeigt, dass erhebliche Fortschritte gemacht wurden, insbesondere im Hinblick auf den Schutz des geistigen Eigentums und die Herausforderungen der digitalen Ära. Durch gezielte Fördermaßnahmen, wie die Evaluation des Zwölf-Punkte-Papiers von Staatsminister Bernd Neumann und die Auswirkungen des ACTA, werden sowohl die Rechtslage als auch die wirtschaftlichen Bedingungen für Künstler und Unternehmen kontinuierlich verbessert. Dies hat positive Auswirkungen, die von Experten wie Prof. Dr. Johannes Kreile betont werden.
Ein besonderer Fokus liegt auch auf der finanziellen Unterstützung und den öffentlichen Subventionen, die der Musikindustrie zugutekommen. Beispiele wie die Förderung der Elbphilharmonie Hamburg verdeutlichen, dass eine ausgeglichene und zielgerichtete Förderpolitik notwendig ist, um die Wettbewerbsfähigkeit der Musikbranche zu sichern. Dabei spielt die Initiative Musik eine zentrale Rolle, indem sie die kulturelle Vielfalt und ökonomische Nachhaltigkeit miteinander vereint und somit die deutsche Musikkultur nachhaltig stärkt.
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