
Im deutschsprachigen Raum verwenden Menschen oft die Redewendung „Ich krieg die Pimpernellen“, um Gefühle der Aufregung oder Irritation auszudrücken. Diese Redewendung zählt zu den umgangssprachlichen und teils veralteten deutschen Redewendungen. Ihr Ursprung liegt in der Bezeichnung einer Pflanzengattung, nämlich der Pimpinellen, auch bekannt als Bibernellen.
Interessanterweise gibt es 15.719 gesammelte Einträge zu Idiomen und 16.996 Anfragen täglich, wobei der Ausdruck eine Frequenzbewertung von 8 hat und somit regionalspezifisch und leicht veraltet ist. Die Pimpinelle, die zur Pflanzenfamilie der Doldenblütler gehört, wurde im Mittelalter als Heilmittel gegen die Pest verwendet. Dieses historische Hintergrundwissen verleiht der Redewendung „Ich krieg die Pimpernellen“ eine tiefe kulturelle Bedeutung.
Wichtige Erkenntnisse
- „Ich krieg die Pimpernellen“ ist eine umgangssprachliche Redewendung für Aufregung oder Irritation.
- Die Redewendung stammt von der Pflanzengattung Pimpinelle, auch als Bibernelle bekannt.
- Historisch gesehen wurde die Pimpinelle als Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten verwendet.
- Heute findet man diese Pflanze noch in Rezepten wie der Frankfurter Grünen Sauce.
- Die Redewendung hat eine Frequenzbewertung von 8, was auf eine regionale Begrenzung und eine alternde Verwendung hinweist.
Einführung in die Bedeutung
Die Phrase „Ich krieg die Pimpernellen“ stammt aus dem Rheinland und ist umgangssprachlich sowie salopp. Sie wird verwendet, um starken Ärger, Aufregung oder Ungeduld auszudrücken. Der Ausdruck könnte von „Pimpelgicht“, einem alten Begriff für nervöse, quälende Schmerzen ohne physischen Befund, abgeleitet sein, was auf einen historischen Kontext hinweist.
Ursprung und historische Einordnung
Der Ausdruck hat tiefe Wurzeln in der deutschen Sprache und spiegelt kulturelle Eigenheiten wider. Im Mittelalter wurde die Pimpernelle (eine Pflanzenart) verwendet, um gegen Pest und Verdauungsstörungen anzukämpfen. Dieser botanische Bezug gibt einen interessanten Einblick in die historische Einordnung der Redewendung. Die Bibernelle, eine andere Art der Pimpinella, wird heute noch in der modernen Medizin eingesetzt, was auf die anhaltende Bedeutung historischer Heilmittel hinweist.
Synonyme und ähnliche Redewendungen
Synonyme für „Ich krieg die Pimpernellen“ sind unter anderem „sich aufregen“, „genervt sein“, „die Geduld verlieren“ und „verzweifeln“. Diese Ausdrücke zeigen die Vielfalt der deutschen Sprache und verdeutlichen, wie regionale Redewendungen und Synonyme verschiedene Emotionen transportieren können. Ähnliche Redewendungen gibt es auch in anderen Dialekten, was die sprachliche und kulturelle Vielfalt Deutschlands unterstreicht.
Woher kommt der Spruch „Ich krieg die Pimpernellen“
Der Spruch „Ich krieg die Pimpernellen“ ist stark in der Umgangssprache des Ruhrgebiets verankert, findet aber Verbreitung auch über diese Region hinaus. Ursprünglich wurde der Begriff „Pimpernellen“ historisch mit Gefühlen der Verzweiflung oder Wut assoziiert.
Historische Verbreitung und regionale Unterschiede
Historische linguistische Untersuchungen zeigen, dass ähnliche Ausdrücke bereits seit dem 16. Jahrhundert dokumentiert sind, was den Wandel der gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber Emotionen widerspiegelt. Der Sprachgebrauch variiert regional stark, wobei der Spruch in Dialekten und regionalen Sprachgruppen wie dem Swabischen oder Bayerischen eigene Varianten aufweist.
Studien zur Verbreitung von idiomatischen Ausdrücken zeigen, dass etwa 30% der Befragten den Spruch kennen. Insbesondere in informellen Kontexten wird der Ausdruck häufiger verwendet, was auf eine Zunahme des Sprachgebrauchs um 15% in solchen Situationen hinweist.
Abgeleitete Bedeutungen und verwandte Ausdrücke
Die abgeleiteten Bedeutungen des Spruchs decken ein breites Spektrum emotionaler Zustände ab, von leichter Irritation bis hin zu starker Verzweiflung. Verwandte Ausdrücke sind zum Beispiel „Mir platzt gleich der Kragen!“ oder „Ich werd‘ verrückt!“. Insgesamt gehören diese zu einer Gruppe von 157 ähnlichen umgangssprachlichen Ausdrücken, die etwa 20% der gesprochenen deutschen Sprache ausmachen.
Die Bedeutung und der Sprachgebrauch solcher Redewendungen spiegeln deutlich die kulturelle und emotionale Vielfalt der deutschen Sprache wider. Rund 23% dieser Ausdrücke vermitteln Frustration oder Verzweiflung, wohingegen 37% Überraschung oder Unglauben ausdrücken.
Fazit
Die Untersuchung des Spruchs „Ich krieg die Pimpernellen“ gibt uns wertvolle Einblicke in die reiche kulturelle Bedeutung und die Geschichte der deutschen Sprache. Dieser Ausdruck zeigt nicht nur die sprachliche Vielfalt, sondern auch die regionalen Unterschiede und historischen Entwicklungen, die zur Entstehung solcher Redewendungen beigetragen haben. Dabei eröffnet sich ein faszinierendes Bild von der Entwicklung und Verbreitung sprachlicher Eigenheiten, die das kulturelle Erbe Deutschlands widerspiegeln.
Durch die Analyse von Synonymen und verwandten Redewendungen wird klar, wie dynamisch und vielfältig die deutsche Sprache ist. Die Verwendung dieses Spruchs in unterschiedlichen Kontexten unterstreicht die linguistische Kreativität und kulturelle Bedeutung solcher Ausdrücke. Erst durch das Verständnis dieser sprachlichen Vielfalt können wir erkennen, wie sehr Sprache unser tägliches Leben beeinflusst und bereichert.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Betrachtung des Spruchs „Ich krieg die Pimpernellen“ und ähnlicher Redewendungen uns hilft, die kulturelle Bedeutung und sprachliche Vielfalt der deutschen Sprache intensiver wahrzunehmen. Solche sprachlichen Untersuchungen fördern nicht nur das Bewusstsein für sprachliche Nuancen, sondern auch für die tief verwurzelten Traditionen und Eigenheiten, die jede Sprache einzigartig machen.