Woher kommt der Spruch Geiz ist geil

Woher kommt der Spruch Geiz ist geil

Der Slogan „Geiz ist geil“ wurde zum ersten Mal im Jahr 2002 von der Werbeagentur Jung von Matt für die Elektronikmarktkette Saturn entwickelt. Diese einprägsame Phrase traf den Nerv der Zeit und spiegelte die ökonomischen Herausforderungen der frühen 2000er Jahre wider. Die Kampagne wurde sofort zu einem riesigen Erfolg und gilt als die erfolgreichste in der Firmengeschichte von Saturn.

Im Kontext der damaligen Wirtschafts- und Konsumkultur in Deutschland, die durch Unsicherheiten und eine steigende Preissensibilität geprägt war, vermittelte der Slogan das perfekte Einkaufsmotto. Angebotsaktionen und Rabattstrategien, die den durchschnittlichen Verbraucher ansprachen, lagen klar im Fokus der Saturn Werbekampagne. Der Slogan wurde in Deutschland schnell bekannt und prägte das Konsumverhalten vieler Menschen maßgeblich.

Wichtige Erkenntnisse

  • Der Slogan „Geiz ist geil“ wurde 2002 von Saturn eingeführt und von der Werbeagentur Jung von Matt entwickelt.
  • Diese Werbekampagne galt als die erfolgreichste in der Geschichte von Saturn.
  • 2007 erzielte Saturn das stärkste Wachstum seit mehr als zwei Jahren, was auf den Erfolg der Kampagne zurückzuführen ist.
  • Die ökonomische Unsicherheit und die steigende Preissensibilität der frühen 2000er Jahre trugen zur Beliebtheit des Slogans bei.
  • Die Kampagne erreichte nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern verschiedene Grade des Erfolgs, wenn auch mit einigen Anpassungen.

Die Entstehung des Slogans

Der Slogan „Geiz ist geil“ wurde im Oktober 2002 von der Elektronikhandelskette Saturn eingeführt. Dieser einprägsame Werbespruch war das Werk von Constantin Kaloff, einem kreativen Kopf bei der renommierten Werbeagentur Jung von Matt. Die Entwicklung des Slogans zielte darauf ab, Saturns Marktbeherrschung im Bereich Elektronikhandel zu festigen und den Konsumenten ein starkes, markantes Motto zu bieten.

Die Werbekampagne, die mit diesem Slogan verbunden war, war äußerst erfolgreich und fand breite Resonanz in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern. Die Melodie des zugehörigen Werbesongs basierte auf dem Hit „Live Is Life“ von Opus aus dem Jahr 1985, was den Wiedererkennungswert der Kampagne weiter steigerte.

Doch die Werbekampagne hatte nicht nur positive Auswirkungen. Der Einfluss auf das Marketing war zwar deutlich, aber auch Kritiker ließen nicht lange auf sich warten. Einige Stimmen, darunter Vertreter der katholischen Kirche, kritisierten den Slogan als verherrlichung einer negativen Eigenschaft. Trotz dieser Kontroversen blieb „Geiz ist geil“ bis Mai 2007 ein starker Teil der Saturn-Markenidentität.

Ende 2011 entschied sich Saturn, den Slogan endgültig abzulegen und auf „Soo! muss Technik!“ umzuschwenken. Dieser Wechsel spiegelte einen Wandel im Kaufverhalten der Verbraucher wider, die nun mehr Wert auf Qualität und Service legten. Saturns Entscheidung, die Entwicklung des Slogans in eine neue Richtung zu lenken, wurde auch durch veränderte Markttrends und Verbraucherpräferenzen beeinflusst.

Die gesellschaftliche Wirkung

Der Slogan „Geiz ist geil“, der 2003 von Saturn eingeführt wurde, hatte einen erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft und prägte das Konsumentenverhalten in Deutschland. Ursprünglich stammte die Wortwahl von dem amerikanischen Ausdruck „Greed is good“, und wurde über vier Jahre lang in unzähligen Werbespots verwendet. Diese aggressive Preispolitik traf jedoch auf breite Kritik, sowohl von Wirtschaftsverbänden wie der IHK Nürnberg als auch von verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen einschließlich religiöser Gemeinschaften wie der katholischen Kirche, die sogar ihre eigene Kampagne „Geiz ist gottlos“ startete.

Die Veränderungen im Konsumentenverhalten waren deutlich spürbar: Der Slogan animierte Verbraucher dazu, verstärkt auf Preisaktionen zu achten und extremes Sparverhalten zu zeigen. Dies führte zu einer Reflexion des deutschen Konsumverhaltens, bei dem der Wert auf Niedrigpreise und Schnäppchenjagd gelegt wurde, oft auf Kosten der Qualität und des Services. Diese ethischen und wirtschaftlichen Bedenken sowie eine tatsächliche Verschiebung der Kundenpräferenzen veranlassten Saturn schließlich dazu, den Slogan zu verändern. Der Kunde legte zunehmend Wert auf Qualität und Serviceleistungen, was die Marketingstrategien beträchtlich beeinflusste.

Nach jahrelanger Nutzung und dem daraus resultierenden Imageverlust führte der rückläufige Einfluss des Slogans „Geiz ist geil“ zu einer Neuorientierung bei Saturn. Unternehmen einschließlich Saturn begannen, neue Marketingansätze zu verfolgen, die den Fokus auf Qualität und Kundenservice legen sollten. Ein neuer Slogan „Wir lieben Technik. Wir hassen teuer.“ wurde eingeführt, um das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen und zu bewahren. Diese Veränderung im Marketing spiegelte die Anpassung an das veränderte Konsumentenverhalten wider und markierte einen Schritt weg von der bloßen Preisfokussierung hin zu einer wertorientierten Kommunikation.