Wussten Sie, dass Clement Greenberg, einer der einflussreichsten amerikanischen Kunstkritiker des 20. Jahrhunderts, die Wahrnehmung der modernen Kunst entscheidend geprägt hat? Zwischen den späten 1930er und 1970er Jahren setzte Greenberg neue Maßstäbe in der Kunstkritik und war maßgeblich an der Rezeption des Abstrakten Expressionismus beteiligt.
Clement Greenberg, geboren am 16. Januar 1909 in New York und dort am 7. Mai 1994 verstorben, war ein bedeutender amerikanischer Kunsttheoretiker und einflussreicher Kritiker der Moderne Kunst. Gemeinsam mit seinem Kollegen Harold Rosenberg erkannte er früh das Potenzial von Künstlern wie Jackson Pollock und prägte dadurch die Kunstszene nachhaltig. Greenberg setzte sich für die Autonomie der Kunst ein und trug wesentlich zur Entwicklung der Malrichtungen Informel und Color Field Painting bei.
Wichtige Erkenntnisse:
- Clement Greenberg war eine prägenden Figur der US-amerikanischen Kunstszene von den 1930er bis zu den 1970er Jahren.
- Er war ein Verfechter der Autonomie der Kunst und trug zur Entwicklung wichtiger moderner Kunstbewegungen bei.
- Greenberg hatte eine starke Verbindung zum Abstrakten Expressionismus, insbesondere zu Jackson Pollock.
- Seine Arbeiten sind in verschiedenen Ausgaben sowohl in Englisch als auch in Deutsch veröffentlicht worden.
- Greenbergs kritische Schriften haben die Kunstwelt nachhaltig beeinflusst und tun dies bis heute.
Einführung in das Leben von Clement Greenberg
Clement Greenberg war einer der einflussreichsten Kunstkritiker des 20. Jahrhunderts, bekannt für seine tiefgreifenden Analysen und Kritiken der modernistischen Kunst. Seine Beiträge und Schriften prägten das Verständnis der Kunstwelt nachhaltig. Hier bieten wir eine detaillierte Einführung in sein Leben und Werk.
Frühe Jahre und Ausbildung
Clement Greenberg wurde 1909 in New York in eine jüdische Einwandererfamilie geboren. Seine frühe Ausbildung erhielt er an der Syracuse University, wo er 1930 seinen Abschluss machte. Schon früh zeigte er ein starkes Interesse an Kunst und Literatur, was die Grundlage für seine spätere Karriere als Kunstkritiker legte. Clement Greenberg war nicht nur für seine scharfsinnigen Kritiken bekannt, sondern auch für seine Fähigkeit, komplexe Ideen der Kunstbildung zugänglich zu machen.
Einfluss und Bedeutung
Greenbergs Einfluss auf die Kunstwelt kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Seine Werke, darunter bedeutende Essays wie „Avantgarde und Kitsch“, setzten neue Maßstäbe für die Kritik der modernistischen Kunst. Besonders in New York, dem Epizentrum der Kunstszene, fanden seine Analysen großen Anklang. Clement Greenberg Biographie und seine tiefgehenden Untersuchungen schufen eine neue Art des Verständnisses von Kunst, die bis heute relevant bleibt. Seine Publikationen und Vorträge, wie die in den 1960er Jahren veröffentlichten Essays und die Seminare an der Bennington College in Vermont, haben Generationen von Künstlern und Kritiken geprägt.
Hintergrund und Einflüsse
Clement Greenberg wird als der bedeutendste Kunstkritiker des 20. Jahrhunderts angesehen. Ein tiefes Verständnis für seinen Hintergrund und seine Einflüsse hilft, seine späteren Werke besser zu verstehen.
Familie und Kindheit
Greenberg wuchs in der Bronx in New York City als ältester von drei Söhnen auf. In einer jüdischen Mittelschicht-Familie geboren, prägten seine frühen Erfahrungen und das kulturelle Umfeld seine Sichtweisen stark. Seine Kindheit in einer vielschichtigen Stadt wie New York City legte den Grundstein für sein späteres Interesse an der Kunst und Literaturkritik.
Akademischer Werdegang
Greenbergs akademische Laufbahn führte ihn an renommierte Institutionen. Durch sein Studium vertiefte er seine Kenntnisse in Kunst und Literatur. Diese Bildung war entscheidend für seine Fähigkeit, tiefgehende und analytische Literaturkritik zu verfassen, die ihn später berühmt machen sollte. Greenberg zeigte früh eine Leidenschaft für Kunsttheorie und die kritische Auseinandersetzung mit künstlerischen Werken.
Frühe literarische Arbeiten
Nach dem Studium begann Greenberg seine Karriere als Übersetzer. Er verfasste erste literarische Kritiken, die seine Stimme in den Kunstkreisen von New York City stärkten. Seine frühe Neigung zur Literaturkritik gab ihm die Möglichkeit, sich schnell einen Namen zu machen und eine fundierte Basis für seine späteren einflussreichen Kritiken zu entwickeln. Greenbergs Arbeiten aus dieser Zeit spiegeln eine tiefe Auseinandersetzung mit der Kunst und eine rigorose methodische Herangehensweise wider.
„Avantgarde und Kitsch“
Clement Greenberg gilt als einer der einflussreichsten Kunstkritiker des 20. Jahrhunderts. Sein berühmter Essay „Avantgarde und Kitsch“, erstmals 1939 in der Partisan Review veröffentlicht, stellt eine tiefgreifende Analyse der Beziehung zwischen modernistischen und populären Kunstformen dar. Greenberg argumentiert, dass wahre Avantgarde-Kunst durch kritisches Denken entsteht und sowohl kapitalistischer als auch kommunistischer Dekadenz entgegenwirkt, während Kitsch massentauglich und trivial sei.
Greenbergs Arbeit zeichnet sich durch eine klare Unterscheidung zwischen Avantgarde-Kunst und Kitsch aus. Er beanspruchte, dass die Avantgarde-Kunst ästhetische Standards verteidigt, während Kitsch als entartete und akademische Kunst gilt. Diese kontroverse These untermauerte er mit historischen Referenzen und theoretischen Argumenten.
Wichtige Ideen aus Greenbergs Essay:
- Verteidigung ästhetischer Standards durch die Avantgarde
- Kitsch und Kunst als gegensätzliche Konzepte
- Kritik an der Gleichsetzung von Kitsch mit akademischer Kunst
Greenbergs Schriften, unter anderem „Art and Culture“ (1961) und „Homemade Esthetics: Observations on Art and Taste“ (1999), haben maßgeblich zur modernen Kunsttheorie beigetragen. Er studierte wichtige Künstler wie Joan Miró, Henri Matisse und Hans Hofmann und beeinflusste die zeitgenössische Kunstszene sowie die Wahrnehmung von Avantgarde-Kunst und Kitsch maßgeblich.
Statistische Daten zu „Avantgarde und Kitsch“:
- Erstveröffentlichung: 1939
- Einführung des Begriffs „Kitsch“: 1860er oder 1870er Jahre in Deutschland
- Abstrakte Ansichten: 401
- Volltextansichten im letzten Jahr: 1
- PDF-Ansichten und Downloads im letzten Jahr: 2
Greenbergs persönliche Kunstsammlung umfasst 160 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen, Drucke und Skulpturen von etwa 60 führenden zeitgenössischen Künstlern. Seine, meist in den New Yorker Galerien ausgestellte, Sammlung verdeutlicht seine Bedeutung als Kurator und Kommentator einer neuen Kunstbewegung.
Beziehung zum Abstrakten Expressionismus
Die Beziehung von Clement Greenberg zum Abstrakten Expressionismus war nicht nur beruflich sondern auch persönlich geprägt. Greenberg war von Anfang an ein leidenschaftlicher Unterstützer dieser Bewegung, die Mitte des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte. Seine Meinungen und Kritiken beeinflussten nicht nur die Wahrnehmung der Abstrakten Expressionisten, sondern auch deren internationale Anerkennung.
Zusammenarbeit mit Jackson Pollock
Eine der bedeutendsten Beziehungen von Greenberg war die zu Jackson Pollock. Pollock wurde durch einen Artikel von Greenberg im Life Magazine 1951 einem breiteren Publikum bekannt. Diese Unterstützung war maßgeblich für Pollocks Aufstieg in der Kunstwelt. Greenberg sah Pollocks Arbeiten als eine der reinsten Formen des Abstrakten Expressionismus und förderte seinen Ruf vehement. Durch Greenbergs Förderung und seine Vision der modernen Kunst spielte Pollock eine zentrale Rolle in der amerikanischen Avantgarde.
Verbindungen zu anderen Künstlern
Neben Jackson Pollock hatte Greenberg auch andere Verbindungen innerhalb der Kunstszene. Einer seiner größten Einflüsse war Helen Frankenthaler, die durch Greenbergs Vermittlung Zugang zu führenden Künstlern des Abstrakten Expressionismus wie Franz Kline und Willem de Kooning erhielt. Diese Verbindungen und seine Theorien zur Kunst fanden auch ihren Weg in die Arbeiten dieser Künstler und prägten die Bewegung nachhaltig. In den späten 30er und 40er Jahren war New York ein Anziehungspunkt für Künstler, was Greenberg in seinen Kritiken und Essays weiter befeuerte. Museen wie das Museum of Modern Art und das Solomon R. Guggenheim Museum spielten ebenfalls eine große Rolle in der Förderung der Künstler des Abstrakten Expressionismus.
Die Bedeutung der Autonomie der Kunst
Clement Greenberg war ein zentraler Verfechter der Idee der Kunstautonomie und betonte immer wieder die Wichtigkeit, dass Kunst unabhängig von äußeren politischen oder sozialen Zwängen existieren sollte. Diese Position hat die Kunstkritik des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt und bleibt ein wichtiger Bezugspunkt in der Diskussion über moderne Kunst.
Theorien und Ansichten
Greenbergs Ansatz ist stark von der modernistischen Theorie geprägt, die die Qualität von Kunstwerken anhand ihrer inneren Merkmale und ihrer formalen Innovation beurteilt. Diese Sichtweise widerspricht der Ansicht, dass Kunst primär als Mittel zur sozialen oder politischen Kritik dienen sollte. Greenberg argumentierte, dass die Unabhängigkeit der Kunst entscheidend für ihre Integrität und Weiterentwicklung sei.
Verteidigung der modernen Kunst
In seinen zahlreichen Schriften und Kritiken setzte sich Greenberg für die Verteidigung der modernen Kunst ein. Vor allem der Abstrakte Expressionismus, den er intensiv förderte und analysierte, profitierte von diesem Engagement. Greenberg sah in der formalen Strenge und der Medium-Spezifität dieser Kunstbewegung die Essenz dessen, was Kunst ausmacht. Die Kunstverteidigung, die Greenberg anführte, war nicht nur eine Antwort auf zeitgenössische Kritiker, sondern formte auch die Rezeption und Wertschätzung der modernen Kunst nachhaltig.
Beiträge zur Kunsttheorie
Clement Greenbergs umfangreiche Werke und Kritiken hatten großen Einfluss auf die Kunsttheorie. Besondere Beachtung fanden seine Essays, darunter das wegweisende Buch „Art and Culture“. Greenberg entwickelte innovative Perspektiven auf die moderne Kunst und prägte die modernistische Ästhetik nachhaltig.
Im Rahmen von Veranstaltungen wie dem „Kunstkritik Labor Nr. 2“ erörterten angesehene Kuratoren und Kritiker wie Noemi Smolik und Antje Stahl die Rolle der Kunstkritik. Diese Treffen, die im Juni und Juli 2015 stattfanden, umfassten vier Ausstellungen und boten eine Plattform für tiefgehende Diskussionen über Kunst.
- Noemi Smolik
- Antje Stahl
- Kolja Reichert
- Timotheus Vermeulen
- Marion Ritter
Wichtige Themen wie „Avoiding Traps and Other Pitfalls“ und „Thinking Historically about the Present – and Why One Should“ standen im Mittelpunkt. Die Teilnehmer diskutierten über die Auswirkungen kapitalistischer Systeme auf die Kunstproduktion und ihre Bewertung, inspiriert von Theorien wie jenen von Greenberg und Theodor W. Adorno.
Ein weiteres Highlight war die Untersuchung postkolonialer Diskurse und ihre Herausforderungen in der globalen Kunstszene. Diskussionen über Werke wie die von Luc Boltanski und Ève Chiapello zeigten, wie sich Verschiebungen in der kapitalistischen Wirtschaft auf die Kreativität und Authentizität von Kunst auswirken.
Die Auseinandersetzung mit literarischen Werken wie Theodor Fontanes „Effie Briest“ half, zeitgenössische Kunst im historischen Kontext zu verstehen. Dabei wurden wichtige Themen wie die modernistische Ästhetik und die kritische Bewertung gegenwärtiger Kunstformen betont.
Post-malerische Abstraktion
Clement Greenberg prägte den Begriff „Post-malerische Abstraktion“, um eine Tendenz in der US-amerikanischen Malerei zu beschreiben, die sich Ende der 1950er Jahre vom Abstrakten Expressionismus abwendete. Diese Kunstrichtung legt besonderen Wert auf Farbfeldtechniken und die Zweidimensionalität von Kunstwerken, indem sie ungebrochene Farbflächen und dominierende Malgründe betont. Bekannte Künstler dieser Bewegung sind Frank Stella, Ellsworth Kelly und Sam Francis.
Definition und Merkmale
Die Post-malerische Abstraktion umfasst verschiedene moderne Kunstrichtungen wie Farbfeldmalerei, Minimalismus und Hard Edge. Zu ihren wesentlichen Merkmalen gehören die Betonung von Farbigkeit und die Anordnung ungebrochener Farbflächen. Eine klare Abgrenzung zur Malerischen Abstraktion des Abstrakten Expressionismus ist nie vollständig gelungen, doch bleibt die Farbfeldmalerei ein prägendes Element.
Einfluss auf andere Künstler
Verschiedene Künstler, unter ihnen Morris Louis und Helen Frankenthaler, wurden stark von den Theorien Greenbergs beeinflusst. Auch Edward Avedisian, einst ein abstrakter Expressionist der 1960er Jahre, fand in der Post-malerischen Abstraktion eine neue künstlerische Ausrichtung. Die Ausstellung „Post-Painterly Abstraction“ im Jahr 1964 in Los Angeles stellte die Werke von 34 US-amerikanischen und kanadischen Künstlern vor, die diese Bewegung prägen sollten.
Clement Greenberg Biographie
Clement Greenberg ist eine unverzichtbare Figur in der Geschichte der Kunstkritik. Sein scharfsinniger Verstand und sein tiefes Verständnis der Kunst machten seine Analysen und Kritiken äußerst einflussreich.
Hauptwerke und Publikationen
Zu Greenbergs wichtigsten Kunstpublikationen zählen Werke wie „Homemade Esthetics“ und „The Collected Essays and Criticism“. Diese Sammlungen dokumentieren seine tiefgehenden Auseinandersetzungen mit zeitgenössischer Kunst und betonen die intime Verbindung zwischen Kunsttheorie und Praxis. Auch seine zahlreichen Beiträge zu Kunstzeitschriften enthalten scharfsinnige Beobachtungen und Analysen, die weiterhin Studierende und Kunstliebhaber inspirieren.
Einflussreiche Essays
Greenbergs Essays waren oft Katalysatoren für weitreichende Diskussionen innerhalb der Kunstgemeinschaft. Seine Abhandlungen wie „Modernist Painting“ haben die Sichtweise auf moderne Kunst grundlegend verändert. Diese Essays vermitteln nicht nur Greenbergs Theorien, sondern zeigen auch, wie Kunst als Medium ihre eigene Evolution durchlebt. Seine analytische Herangehensweise und die Darlegung komplexer Ideen hat die Kunstkritik der damaligen Zeit revolutioniert.
Zentrale Kritiken und Rezensionen
Greenbergs Kritiken spielten eine entscheidende Rolle in der Bewertung und Diskussion moderner Kunst. Seine scharfsinnigen Bewertungen und Rezensionen von Künstlern wie Jackson Pollock und Mark Rothko setzten neue Maßstäbe für die Kunstkritik. Seine Beurteilungen beeinflussten nicht nur die Rezeption dieser Künstler, sondern auch die gesamte Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts. Greenbergs Abhandlungen in renommierten Kunstzeitschriften bleiben bis heute wichtige Referenzpunkte in der Kunstkritik.
Greenbergs spätere Jahre und Vermächtnis
In seinen späteren Jahren reflektierte Clement Greenberg zunehmend über seine Karriere und den langfristigen Einfluss seiner Theorien. Sein Werk bleibt ein bedeutendes Beitrag zur modernen Kunstkritik, besonders durch die Betonung der Autonomie der Kunst. Greenberg setzte sich für den abstrakten Expressionismus ein und half dabei, die Karrieren vieler Künstler des 20. Jahrhunderts zu fördern. Im Nachdenken über sein Kunstvermächtnis betonte er die Bedeutung der Flachheit und Zweidimensionalität in der modernen Malerei, beeinflusst von Künstlern wie Manet.
Persönliches Leben
Greenberg lebte ein Leben, das stark von seiner Leidenschaft für Kunst und Kritik geprägt war. Er pflegte enge Freundschaften mit bedeutenden Künstlern seiner Zeit und hielt an seinen Überzeugungen fest, trotz einiger Kontroversen. Seine späteren Jahre waren durch häufiges Reisen und fortlaufende Auseinandersetzungen mit zeitgenössischer Kunst geprägt. Trotz seines Engagements in der Kunstwelt, bewahrte er ein starkes Privatleben.
Beeinflussung moderner Kunstkritik
Seine Theorien und Kritiken hinterließen einen unauslöschlichen Eindruck auf die moderne Kunstkritik. Besonders in den 1990er Jahren erlebte die Kunstkritik eine Renaissance seiner Ideen und Ansätze. Greenbergs Betonung darauf, dass Manets Gemälde die ersten modernistischen Werke seien und die Rolle von Perspektiven und Zweidimensionalität hervorgehoben, wurde von verschiedenen Denkern wie Michel Foucault und Pierre Bourdieu aufgegriffen.
In den späten 1990er Jahren wurde die Kunstkritik durch eine neue Generation, welche diese Ideen weiterentwickelte, erneut belebt. Der Einfluss von Greenberg bleibt sichtbar in den Arbeiten und Theorien vieler zeitgenössischer Kunstkritiker und Kuratoren. Sein Engagement für die Reinheit und Autonomie der Kunst ist nach wie vor ein zentrales Thema in der Diskussion moderner Kunst.
Kritik und Kontroversen
Clement Greenbergs kritische Ansichten und Kommentare zu verschiedenen Kunstbewegungen haben immer wieder zu intensiven Debatten geführt. Diese Kunstkritikkontroversen spiegeln sowohl seine Bewunderung als auch seine strenge Kritik wider, insbesondere gegenüber der Pop-Art und der sogenannten modernen Kunst. Greenbergs oft polarisierende Aussagen zur Pop-Art und zu anderen zeitgenössischen Strömungen sorgten für erhebliche Kritikerpolemik in der Kunstwelt.
Als Greenberg 1944 Mary McCarthy im Murray Hill Bar in Manhattan traf, begann eine Freundschaft, die auch seine Sichtweisen beeinflusste. McCarthy, bekannt für ihre scharfe Kritik und provozierenden Kommentare zur amerikanischen Kultur, konnte mit Greenbergs Ansichten über die Kunstlandschaft resonieren. Ein Beispiel hierfür ist McCarthys Essay von 1947 über die Vulgarität in amerikanischem Innendesign und Unterhaltung. Solche Verbindungen befeuerten die Kunstkritikkontroversen, in deren Mittelpunkt Greenberg häufig stand.
Seine Freundschaft mit anderen Intellektuellen wie Hannah Arendt und Edmund Wilson schuf weitere Diskussionsplattformen, die zur Ausbreitung und Tiefe seiner Kritiken beitrugen. Arendt, die in Publikationen wie Menorah Journal, Contemporary Jewish Record, Commentary, Partisan Review und The Nation auftrat, beeinflusste Greenberg durch ihre Philosophie und ihr breites Verständnis für Kultur und Gesellschaft. Ihr Konzept der „amor mundi“ oder Liebe zur Welt weckte das Interesse von Greenberg und führte zu weiteren Kritikerpolemik.
Greenbergs Kritik an der Abwesenheit öffentlichen Interesses für Kunstautonomie und seine vehemente Verteidigung moderner Kunst gegen die kommerziellen Trends der Zeit verstärkten die Kontroversen. Seine Ansichten stießen oft auf Widerstand, insbesondere von Anhängern neuer Kunstströmungen, was zu einer bis heute andauernden Diskussion über den richtigen Weg in der Kunstkritik führte.
Greenbergs dauerhafter Einfluss auf die Kunstwelt
Clement Greenbergs Theorien und Kritiken werden bis heute diskutiert und lehren uns wichtige Aspekte der Kunstkritik und -theorie. Seine Ansichten zur Rolle und Funktion der Kunst in der Gesellschaft haben bleibenden Einfluss auf die Kunstgeschichte und beeinflussen die kunsttheoretische Bewertung moderner und zeitgenössischer Kunstwerke.
Zitate und Referenzen
Greenbergs Einfluss zeigt sich in zahlreichen Zitaten und Referenzen. Seine Gedanken zum „Ende der Malerei“, eine Idee, die auch von Marcel Duchamp, Ad Reinhardt und Robert Ryman diskutiert wurde, haben eine zentrale Rolle in der modernen Kunstgeschichte eingenommen. Greenberg selbst befand sich in einer Reihe von einflussreichen Personen wie Duchamp und Gerhard Richter, die ebenfalls über die Zukunft und das Wesen der Malerei nachgedacht haben.
- Das Sprechen vom Ende der Malerei – der Satz: „Die Malerei ist tot“ – beeinflusst weiterhin die Diskurse und Debatten in der Kunstwelt.
- Greenbergs Auffassungen über die Post-malerische Abstraktion sind nach wie vor von Bedeutung und werden oft in kunsttheoretischen Bewertungen zitiert.
Bewertung seiner Theorien
Die Bewertung von Greenbergs Theorien erfolgt heutzutage durch umfassende kunsttheoretische Bewertung. Seine Ansichten zur Autonomie der Kunst sowie seine Definitionen und Analysen der Modernen Kunst werden weiterhin verwendet und analysiert. Kritiker und Theoretiker wie T.J. Clark haben Greenbergs Positionen untersucht und diskutiert, um ein klareres Verständnis der Kunstgeschichte zu erhalten.
Insgesamt, die Kunstgeschichte hat Greenbergs durchdringende Analyse und kritische Perspektive anerkannt. Seine Theorien bieten wertvolle Einsichten für die kunsttheoretische Bewertung und sind ein unersetzlicher Beitrag zum Verständnis der modernen Kunst.
Fazit
Clement Greenberg bleibt eine zentrale Figur in der Geschichte der modernen Kunstkritik. Sein umfassendes Werk und sein scharfsinniger Blick prägten maßgeblich die Diskussionen über Kunst im 20. Jahrhundert. Greenbergs Erbe als Kunstkritiker Einfluss bleibt unbestreitbar und zeigt sich in der kontinuierlichen Relevanz seiner Theorien und Analysen.
Von seinen frühen Analysen der Avantgarde bis hin zu seinen einflussreichen Essays über abstrakten Expressionismus und post-malerische Abstraktion, setzte Greenberg Maßstäbe für die Kunstkritik, die bis heute Gültigkeit besitzen. Er betonte die Autonomie der Kunst und verteidigte die Bedeutung moderner Kunstformen gegen traditionelle und konservative Sichtweisen.
Die Intensität der polemischen Debatten der 1960er Jahre über Minimal Art und die Auswirkungen des Poststrukturalismus auf die Kunstproduktion zeugen von den tiefgreifenden Diskussionen, die Greenberg und seine Zeitgenossen führten. Kritiker wie Donald Judd, Michael Fried und Rosalind Krauss erweiterten Greenbergs Diskurs und trieben ihn in neue Richtungen, was die Vielschichtigkeit und Komplexität der Kunstkritik in dieser Ära verdeutlicht.
Letztendlich bleibt Clement Greenbergs Einfluss eine prägende Kraft in der Kunstgeschichte, die Kuratoren, Kunsthistoriker und Künstler gleichermaßen inspiriert. Seine Beiträge zur formalen und theoretischen Analyse von Kunst bieten weiterhin einen wertvollen Rahmen für das Verständnis und die Wertschätzung moderner und postmoderner Kunst. Clement Greenbergs Erbe ist tief in das kulturelle Gedächtnis der Kunstwelt eingebettet und wird auch zukünftige Generationen von Kunstkritikern und -liebhabern inspirieren.
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